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Aktuell stehen wir vor großen gesellschaftlichen Herausforderungen. Themen wie Ressourcenknappheit, Klimakrise, soziale und ökonomische Ungerechtigkeit sind Fragen von akuter Relevanz. Am 24. März 2025 veranstaltete das universitäre Forschungs- und Transferzentrum b-ACTmatter im BBZ ein Symposium zu diesen zentralen Fragestellungen. Das interdisziplinäre und breitaufgestellte Wissenschaftsteam des Zentrums kooperiert mit regionalen und internationalen Partnern, um innovative Lösungen zu entwickeln und diese erfolgreich am Markt zu etablieren.

Unter Anwesenheit von Vertretern der Sächsischen Staatsministerien für Infrastruktur und Landesentwicklung (SMIL) sowie für Wissenschaft, Kultur und Tourismus (SMWK) veranstaltete das Forschungs- und Transferzentrum für bioaktive Materie der Universität Leipzig (b-ACTmatter ) am 24. März 2025 in der BIO CITY Leipzig ein eintägiges Symposium, das sich mit neuen Lösungsansätzen für drängende gesellschaftliche Herausforderungen wie Ressourcenknappheit, nachhaltige Produktionsprozesse sowie umfassenden Umweltschutz und Monitoring beschäftigte. Gemeinsam mit Vertretern aus Wissenschaft, Industrie und Verwaltung wurde diskutiert, wie interdisziplinäre Forschung im Bereich bioaktiver Materie – mit Eigenschaften lebender und biologischer Organismen – dazu beitragen kann, diese Herausforderungen zu bewältigen und innovative Lösungen rasch in industrielle Anwendungen zu überführen. Das Symposium bot einerseits einen Rückblick auf die vergangenen drei Jahre, in denen das Zentrum im Rahmen des Projektes „aufbauACT“, das Teil des STARK-Programms zur Strukturförderung in Braunkohleregionen ist, aufgebaut wurde. Andererseits richtete es den Blick in die Zukunft, um die nächsten Schritte und Ziele zu definieren.

Mit akademischen und industriellen Partnern aus Sachsen, Deutschland und ganz Europa wurde das vielfältige Portfolio von b-ACTmatter diskutiert. Die Themen reichten von der KI-gestützten Entwicklung bioaktiver Stoffe über Technologien zur Umwandlung von CO₂ und Abfallströmen in nachhaltige chemische Produkte und Energieträger bis hin zu innovativen Fleischalternativen. Ein besonderer Schwerpunkt lag auf dem schnellen und effizienten Transfer neuester Forschungsergebnisse in technologische Anwendungen und industrielle Prozesse. Intensiv erörtert wurden sowohl bestehende Hürden beim Technologietransfer als auch neue regionale Möglichkeiten im Raum Leipzig, die insbesondere durch die Förderung im Rahmen des STARK-Programms zum Strukturwandel in den Braunkohleregionen entstehen.

Erfolgreiche Beispiele präsentierten vielversprechende Start-ups und Ausgründungsinitiativen wie Pacifico Biolabs, EST3R Biotech und SCPsense. Sie verdeutlichten, wie entscheidend die Unterstützung durch Partner im unternehmerischen, wissenschaftlichen und technologischen Bereich ist – darunter die Gründungsinitiative SMILE der Universität Leipzig, b-ACTmatter sowie die Verbände leap:up und medical:forge – um kritische Hürden im Ausgründungsprozess erfolgreich zu meistern.​​​​​​​​​​​​​​​​

Rückblickend zeigte das Symposium, dass sich b-ACTmatter seit seinem Start im Juli 2021 erfolgreich in der Region etabliert und zugleich ein starkes nationales sowie internationales Netzwerk aufgebaut hat. In dieser Zeit konnte das Zentrum gemeinsam mit über 20 Partnern aus Wissenschaft und Industrie in mehr als 20 Projekten neue Forschungsergebnisse erzielen. Parallel dazu unterstützt b-ACTmatter aktiv innovative Ausgründungsvorhaben wie Pacifico Biolabs, EST3R Biotech und SCPsense. Die aktuellen Forschungsprojekte REPLACER, BIOWIN, LivMat und Microbial Leaf nutzen zukunftsweisende Konzepte hybrider lebender Materialien, um aus CO₂ und/oder Abfallströmen biobasierte und nachhaltig erzeugte Vorprodukte für Kunststoffe, Futtermittel oder Pharmazeutika herzustellen.

Wie geht es weiter?  In strategischer Zusammenarbeit mit anderen regionalen Zentren und Instituten entwickelt b-ACTmatter neue Perspektiven für Forschung und Transfer im Bereich der bioaktiven Materie: Das Zentrum wird seine Kooperation mit dem im Aufbau befindlichen Center for the Transformation of Chemistry (CTC) sowie dem Kurt-Schwabe-Institut für Mess- und Sensortechnik Meinsberg e.V. intensivieren. Zudem plant b-ACTmatter gemeinsam mit dem BBZ der Universität Leipzig im Rahmen dessen Neuausrichtung die Etablierung eines Venture Labs, um Innovationen noch gezielter in die wirtschaftliche Anwendung zu überführen.​​​​​​​​​​​​​​​​

Mit Blick auf die ersten Jahre von b-ACTmatter äußerten sich auch die Grußredner des Symposiums ausgesprochen positiv über die Entwicklung des Zentrums: der Prorektor für Exzellenzentwicklung: Forschung und Transfer, Prof. Dr. Jens-Karl Eilers, sowie die Vertreter der Sächsischen Staatsministerien – Dr. Konstantin Pötschke vom Ministerium für Infrastruktur und Landesentwicklung (SMIL) und Dr. Lutz Bryja vom Ministerium für Wissenschaft, Kultur und Tourismus (SMWK). Dr. Konstantin Pötschke, Leiter des Referats für überregionale Maßnahmen der Strukturentwicklung, unterstrich dabei treffend, dass die erste Periode des Zentrums ein „AUFBAU-ACT” gewesen sei. Das solide Fundament ist nun gelegt und damit bestehen hervorragende Voraussetzungen für weiteres Wachstum und Innovation.

Mit dieser starken Basis und seinem interdisziplinären Netzwerk ist b-ACTmatter bestens positioniert, um in den kommenden Jahren bahnbrechende Lösungen für globale Herausforderungen zu entwickeln und die Region Leipzig als Innovationsstandort für bioaktive Technologien international zu etablieren. 

Die Zukunft der nachhaltigen Bioökonomie hat hier bereits begonnen.​​​​​​​​​​​​​​​​